9 Sätze, die ich im HR nicht mehr hören kann

Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Dieser Satz stand in meinem Poesiealbum.

Von Onkel Hans, der bei der Lufthansa als Pilot arbeitete.

Daneben malte er Donald Duck. Donald Trump kannt damals noch niemand. 😉

Bunt und lustig.

Und wie oft entmachtet guter, diplomatischer und passender Humor brenzlige Situationen im Geschäftsleben?

Die Betonung liegt hier auf passend.

Ich spreche nicht von Frechheiten.

Ich schildere Dir hier 9 Sätze, die ich nicht hören mag.

Die mir in den Ohren wehtun.

Bei denen ich schon  „verdeckt“  Augen verdrehe, wenn die ersten Worte gesagt werden.

Vielleicht geht es Dir ebenso?

Ich zeige 9 Neutralisierer auf, die mir in den geschilderten Situationen geholfen haben.

Sie
waren in der jeweiligen Situation passend, entkrampfend und der Schuss
Ironie, der in manchen Aussagen steckte, reichte mir zum Vorteil. Obwohl
ich im übertragenen Sinne „Ohrwascheln“ erwartet hätte –  waren die
Reaktionen erstaunlich…erstaunlich gut.

Mein Tipp an Dich: schreibe Dir die 9 Sätze auf, die Du schon nicht mehr hören kannst.

Suche Deine Neutralisierer…und bitte…versuche mal mit Mut und einem innerlichen Augenzwinkern diese auch auszusprechen.

Satz Nummer 1

  1. Das haben wir schon immer so gemacht

Du
arbeitest im HR. Der Abteilungsleiter beklagt sich heftig über den
Arbeitsmarkt und den schlechten Bewerbungsrücklauf. Und nun schlägst Du
einen völlig neuen Prozessweg vor. Dein Vorschlag wird mit dem Satz:
“Das haben wir immer schon so gemacht, und dabei bleibt’s!“ abgelehnt.

Neutralisiere: “Wenn
wir das tun, was wir immer schon getan haben, müssen wir uns nicht
wundern, dass wir schon wieder dieselben Ergebnisse erhalten.“

neue Wege
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Satz Nummer 2

  1. Wenn ich nichts sage, dann ist schon gut

Ein Mitarbeiter beklagt sich bei Dir, dass sein Chef ihn nur tadelt…aber nie ein Lob gibt.

Du
hinterfragst den Linienvorgesetzten direkt. Er sagt: „Weisst Du, wenn
ich nichts sage, dann kann man davon ausgehen, dass es für mich gut
ist.“

Neutralisiere: „Okey – dann gebe
ich Dir ab heute auch nur Feedbacks, wenn etwas nicht gut läuft…denn,
wenn ich nix zu einem Thema sage, dann ist schon gut. „

Satz Nummer 3

  1. Ich muss als Chef nicht gemocht werden

Du
hinterfragst einen Linienvorgesetzten, warum er nicht die Nähe zu den
Mitarbeitenden sucht. Du gibst ihm sogar das Feedback, dass die
Mitarbeitenden Angst vor ihm haben.

Er antwortet stolz:“ Ja – Mitarbeiter müssen mich nicht mögen. Ich darf ein A….loch sein.“

Neutralisiere: „Gute Einstellung. Diese Einstellung übernehme ich sofort…aber nur für meine Hauptkunden: die Vorgesetzten.“

öse
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Satz Nummer 4

  1. Das versteht der Mitarbeiter sowieso nicht.

Der
Geschäftsleitung zeigt die aktuellen, schlechten Zahlen in der
GL-Sitzung. Er bittet die Leiterin Administration diese „handlicher“ und
„nicht so krass“ aufzubereiten. Dies damit er den Mitarbeitenden die
Zahlen präsentieren kann. Auf Deine Rückfrage, ob die Zahlen dann
geschönt werden, antwortet er: „Das verstehen unsere Mitarbeiter sowieso
nicht.“

Neutralisiere: „Da bin ich aber froh, dass ich offensichtlich zum elitären Kaderkreis gehöre und damit über diesen Intellekt verfüge!“

Satz Nummer 5

 

  1. Wie zahlt sich das in Franken aus?

Du
schlägst aufgrund der hohen Fluktuationszahlen in der Abteilung Verkauf
dringend eine Personalentwicklung mit einem externen Trainer vor. Der
Geschäftsleiter schaut Dich verständnislos an und sagt: “Wie zahlt sich
diese Akten in Franken aus. Kannst Du das bitte beziffern?“

Neutralisiere: „Das zweitteuerste in einem Unternehmen ist wohl die Personalentwicklung. Richtig Chef. Aber das Teuerste ist: keine Personalentwicklung.“

 

Geld
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Satz Nummer 6

  1. Reisende soll man nicht aufhalten

Eine
sehr gute Mitarbeiterin hat einen Wortwechsel mit ihrem offensichtlich
verärgerten Vorgesetzten. Dies vor Dir. Die Mitarbeiterin schluckt und
sagt mit zittriger Stimme: „Ja – wenn das so ist, dann habe ich in dem
Projekt wohl nichts mehr zu suchen!“. Der Vorgesetzte nickt und zuckt
mit den Schultern und sagt: “Reisende soll man nicht aufhalten.“

Neutralisiere in einem anschliessenden 4-Augengespräch und sage zum Vorgesetzten: „Ich bewundere Ihre Art gute Mitarbeiter zu halten, zu motivieren und ein vorbildliches Fehlermanagement zu leben.“

Satz Nummer 7

  1. Manche sind gleicher wie gleich

Du
beobachtest als Personalerin, dass in einer Abteilung unglaubliche
Ungerechtigkeiten passieren. Einerseits erhält die junge, aufstrebende
Assistentin des Bereichsleiters eine teure Weiterbildung samt
Ausfalltage finanziert.

Andererseits wird dem wertvollsten, aber
schüchternsten Mann der Abteilung regelmässig seinen Antrag auf eine
2tägige Weiterbildung aus Budgetgründen abgelehnt.

Du sprichst den
Vorgesetzten darauf an und er antwortet schulterzucken: „Ach auch das
Personal muss endlich mal verstehen, dass manche gleicher wie gleich
sind.“

Neutralisiere: „Ja – das Zitat von George Orwell aus der Farm der Tiere kenne ich auch. Aber er sagt auch: Kein Tier soll Kleider tragen…“

Kleider
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Satz Nummer 8

 

  1. Ich sage nichts, denn man kann eh nichts machen….

Ein
Vorgesetzter jammert über seine unflexible, unloyale Mitarbeiterin, die
aber historisch bedingt eine schützende Hand vom Chef hat.

Die Belegschaft munkelt, „die kann sich alles erlauben. Das sind alte Seilschaften im Spiel.“

Deine Aufforderung Klartext mit ihr zureden, winkt er nur ab und sagt: „Da kann man ehhh nichts machen…da sagt man lieber nichts…in 4 Jahren geht sie eh in die Pensionierung.“

Neutralisiere: „Wer ist MAN?“

Satz Nummer 9

  1. Die Besten gehen zuerst

Deine Firma wurde von Amerikanern übernommen.

Mitarbeiter springen ab und orientieren sich neu.

Du
versuchst das personelle Schiff durch die wilde See zu steuern. Es gibt
nur noch einen kleinen harten Kern, der durchhält. Der sich der Firma
verpflichtet fühlt.

Zusammen mit ihnen versuchst Du eine neue Kultur aufzubauen.

Die neue Firmenleitung setzt auf Dich.

Und
dann…dann schreibt Dir ein ehemaliger Mitarbeiter, der als einer der
ersten abgesprungen ist, ein Mail mit den Worten: „Wie gut, dass ich
gegangen bin…die besten gehen eh‘ zuerst  – Du solltest dich beeilen.“

Neutralisiere: „Das beste kommt immer zum Schluss…oder isst Du Dein Dessert zu erst?

Cheerio und take care, Diana

P.S. Kennst Du schon meine Angebote in der Roth HRM-Akademie

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