Entsandte Mitarbeiter
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Abenteuer HRM
9 Sätze, die ich im HR nicht mehr hören kann
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Dieser Satz stand in meinem Poesiealbum.
Von Onkel Hans, der bei der Lufthansa als Pilot arbeitete.
Daneben malte er Donald Duck. Donald Trump kannt damals noch niemand. 😉
Bunt und lustig.
Und wie oft entmachtet guter, diplomatischer und passender Humor brenzlige Situationen im Geschäftsleben?
Die Betonung liegt hier auf passend.
Ich spreche nicht von Frechheiten.
Ich schildere Dir hier 9 Sätze, die ich nicht hören mag.
Die mir in den Ohren wehtun.
Bei denen ich schon „verdeckt“ Augen verdrehe, wenn die ersten Worte gesagt werden.
Vielleicht geht es Dir ebenso?
Ich zeige 9 Neutralisierer auf, die mir in den geschilderten Situationen geholfen haben.
Sie
waren in der jeweiligen Situation passend, entkrampfend und der Schuss
Ironie, der in manchen Aussagen steckte, reichte mir zum Vorteil. Obwohl
ich im übertragenen Sinne „Ohrwascheln“ erwartet hätte – waren die
Reaktionen erstaunlich…erstaunlich gut.Mein Tipp an Dich: schreibe Dir die 9 Sätze auf, die Du schon nicht mehr hören kannst.
Suche Deine Neutralisierer…und bitte…versuche mal mit Mut und einem innerlichen Augenzwinkern diese auch auszusprechen.
Satz Nummer 1
- Das haben wir schon immer so gemacht
Du
arbeitest im HR. Der Abteilungsleiter beklagt sich heftig über den
Arbeitsmarkt und den schlechten Bewerbungsrücklauf. Und nun schlägst Du
einen völlig neuen Prozessweg vor. Dein Vorschlag wird mit dem Satz:
“Das haben wir immer schon so gemacht, und dabei bleibt’s!“ abgelehnt.Neutralisiere: “Wenn
wir das tun, was wir immer schon getan haben, müssen wir uns nicht
wundern, dass wir schon wieder dieselben Ergebnisse erhalten.“- Alexas_Fotos / Pixabay
Satz Nummer 2
- Wenn ich nichts sage, dann ist schon gut
Ein Mitarbeiter beklagt sich bei Dir, dass sein Chef ihn nur tadelt…aber nie ein Lob gibt.
Du
hinterfragst den Linienvorgesetzten direkt. Er sagt: „Weisst Du, wenn
ich nichts sage, dann kann man davon ausgehen, dass es für mich gut
ist.“Neutralisiere: „Okey – dann gebe
ich Dir ab heute auch nur Feedbacks, wenn etwas nicht gut läuft…denn,
wenn ich nix zu einem Thema sage, dann ist schon gut. „Satz Nummer 3
- Ich muss als Chef nicht gemocht werden
Du
hinterfragst einen Linienvorgesetzten, warum er nicht die Nähe zu den
Mitarbeitenden sucht. Du gibst ihm sogar das Feedback, dass die
Mitarbeitenden Angst vor ihm haben.Er antwortet stolz:“ Ja – Mitarbeiter müssen mich nicht mögen. Ich darf ein A….loch sein.“
Neutralisiere: „Gute Einstellung. Diese Einstellung übernehme ich sofort…aber nur für meine Hauptkunden: die Vorgesetzten.“
- MichaelGaida / Pixabay
Satz Nummer 4
- Das versteht der Mitarbeiter sowieso nicht.
Der
Geschäftsleitung zeigt die aktuellen, schlechten Zahlen in der
GL-Sitzung. Er bittet die Leiterin Administration diese „handlicher“ und
„nicht so krass“ aufzubereiten. Dies damit er den Mitarbeitenden die
Zahlen präsentieren kann. Auf Deine Rückfrage, ob die Zahlen dann
geschönt werden, antwortet er: „Das verstehen unsere Mitarbeiter sowieso
nicht.“Neutralisiere: „Da bin ich aber froh, dass ich offensichtlich zum elitären Kaderkreis gehöre und damit über diesen Intellekt verfüge!“
Satz Nummer 5
- Wie zahlt sich das in Franken aus?
Du
schlägst aufgrund der hohen Fluktuationszahlen in der Abteilung Verkauf
dringend eine Personalentwicklung mit einem externen Trainer vor. Der
Geschäftsleiter schaut Dich verständnislos an und sagt: “Wie zahlt sich
diese Akten in Franken aus. Kannst Du das bitte beziffern?“Neutralisiere: „Das zweitteuerste in einem Unternehmen ist wohl die Personalentwicklung. Richtig Chef. Aber das Teuerste ist: keine Personalentwicklung.“
- FraukeFeind / Pixabay
Satz Nummer 6
- Reisende soll man nicht aufhalten
Eine
sehr gute Mitarbeiterin hat einen Wortwechsel mit ihrem offensichtlich
verärgerten Vorgesetzten. Dies vor Dir. Die Mitarbeiterin schluckt und
sagt mit zittriger Stimme: „Ja – wenn das so ist, dann habe ich in dem
Projekt wohl nichts mehr zu suchen!“. Der Vorgesetzte nickt und zuckt
mit den Schultern und sagt: “Reisende soll man nicht aufhalten.“Neutralisiere in einem anschliessenden 4-Augengespräch und sage zum Vorgesetzten: „Ich bewundere Ihre Art gute Mitarbeiter zu halten, zu motivieren und ein vorbildliches Fehlermanagement zu leben.“
Satz Nummer 7
- Manche sind gleicher wie gleich
Du
beobachtest als Personalerin, dass in einer Abteilung unglaubliche
Ungerechtigkeiten passieren. Einerseits erhält die junge, aufstrebende
Assistentin des Bereichsleiters eine teure Weiterbildung samt
Ausfalltage finanziert.Andererseits wird dem wertvollsten, aber
schüchternsten Mann der Abteilung regelmässig seinen Antrag auf eine
2tägige Weiterbildung aus Budgetgründen abgelehnt.Du sprichst den
Vorgesetzten darauf an und er antwortet schulterzucken: „Ach auch das
Personal muss endlich mal verstehen, dass manche gleicher wie gleich
sind.“Neutralisiere: „Ja – das Zitat von George Orwell aus der Farm der Tiere kenne ich auch. Aber er sagt auch: Kein Tier soll Kleider tragen…“
- LoggaWiggler / Pixabay
Satz Nummer 8
- Ich sage nichts, denn man kann eh nichts machen….
Ein
Vorgesetzter jammert über seine unflexible, unloyale Mitarbeiterin, die
aber historisch bedingt eine schützende Hand vom Chef hat.Die Belegschaft munkelt, „die kann sich alles erlauben. Das sind alte Seilschaften im Spiel.“
Deine Aufforderung Klartext mit ihr zureden, winkt er nur ab und sagt: „Da kann man ehhh nichts machen…da sagt man lieber nichts…in 4 Jahren geht sie eh in die Pensionierung.“
Neutralisiere: „Wer ist MAN?“
Satz Nummer 9
- Die Besten gehen zuerst
Deine Firma wurde von Amerikanern übernommen.
Mitarbeiter springen ab und orientieren sich neu.
Du
versuchst das personelle Schiff durch die wilde See zu steuern. Es gibt
nur noch einen kleinen harten Kern, der durchhält. Der sich der Firma
verpflichtet fühlt.Zusammen mit ihnen versuchst Du eine neue Kultur aufzubauen.
Die neue Firmenleitung setzt auf Dich.
Und
dann…dann schreibt Dir ein ehemaliger Mitarbeiter, der als einer der
ersten abgesprungen ist, ein Mail mit den Worten: „Wie gut, dass ich
gegangen bin…die besten gehen eh‘ zuerst – Du solltest dich beeilen.“Neutralisiere: „Das beste kommt immer zum Schluss…oder isst Du Dein Dessert zu erst?
Cheerio und take care, Diana
P.S. Kennst Du schon meine Angebote in der Roth HRM-Akademie
Wenn Mitarbeiter auf Schmerzen surfen (#110)
Buch „Über den Schmerzen…“ (Siehe auch PDF im
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Meine Tätigkeit
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mso-bidi-font-family:“Times New Roman“;
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mso-fareast-language:EN-US;}Ich bin so sauer, weil es so oft schlechte Mitarbeitergespräche gibt
Episode Nummer 23
Was ist ein Gespräch?
Ein Gespräch ist eine Grundform der menschlichen Verständigung zwischen mindestens zwei Personen. Es sei denn es das heilsame Selbstgespräch.;))
Was sind Mit-arbeiter?
Ui…jetzt wird es schwieriger.
Hier ein erster Erklärungsversuch:
Menschen,
die für ein Unternehmen ihre Arbeitskraft nicht nur tatkräftig,
zielgerichtet und gut eingeben, sondern auch MITWIRKEN…sonst wären es
ja Arbeiter (bitte mit einem Augenzwinker zu sehen).Bei was sollen sie mit-wirken? Sie sollen helfen die Unternehmensziele zu erreichen.
Okey…jetzt fügen wir beide Worte zusammen: also Mitarbeitergespräch
Und nun zum
Mitarbeitergespräch
als Beurteilungs- und Qualifikationsgespräch
Laut Lehrbuch erhalten Mitarbeiter beim Qualifikationsgespräch Gelegenheit, von ihren Chefs zu erfahren, wie diese ihre qualitativen und quantitativen Arbeits- und Verhaltensziele beurteilen.
Und warum?
Idealerweise um die Beziehung zwischen Chef und Mitarbeiter zu
vertiefen, verbessern, zu klären und Entwicklungsmöglichkeiten zu
planen.Und damit das ganze nicht nach einem one-way-ticket
aussieht, heisst es in den Lehrbüchern des Leaderships: der Mitarbeiter
kann ebenfalls seine Bedürfnisse und Wünsche vorbringen.Und jetzt kommt das Sahnehäubchen:
„Es ist umstritten, ob das Beurteilungsgespräch lohnrelevanz haben soll. Priorität hat die Beurteilung der Ziele, die ja durch den Lohn bereits monatlich ‚honoriert‘ werden.“
Ich
habe in meinen mehr als 20 Jahren Tätigkeit im HR und als HR-Dozentin
viele, viele Formen des Dialogs mit und ohne Beurteilungen erlebt,
gesehen, mitgestaltet, verändert und endlos diskutiert.Grundsätzlich
finde ich Gespräche dieser Art gut…und über die verschiedenen
Formulare, die in den Firmen genutzt werden, kann man sich immer
streiten etc. Optimierungen werden immer möglich sein und haben
vielleicht auch Sinn.Ich sehe sie immer als gute Guideline, an der sich ein Vorgesetzter halten kann.
Ein guter Chef, weiss…
dass das Gespräch mit seiner Haltung und mit seinem Reifegrad zum Erfolg wird.
Er führt es. Er bereitet es vor…Er bezieht den Mitarbeiter mit ein…
Er bittet/verlangt um Vorbereitung…Er informiert sie rechtzeitig…
Er kann stichhaltig argumentieren, wenn er negative Punkte aufzählt..
Ein guter Chef weiss, dass ein Mitarbeiter nicht z.B. langsam ist... aber er weiss, dass der Mitarbeiter sich in einer konkret genannten Situation so verhalten hat.
Ein guter Chef weiss, dass jeder Mensch sich immer nach seinen eigenen besten Verhaltensoptionen vehält.
Ein guter Chef weiss auch, dass er dem Mitarbeiter keine Schwächen vorwerfen sollte,sondern, dass er nur konkrete Eigenschaften, Fähigkeiten bemängelnd nennen kann,
die nicht zum richtigen Zeitpunkt,
am richtigen Ort und gegenüber den richtigen Personen gezeigt wurden.
Ein guter Chef trennt die Beurteilung des Menschen von dessem gezeigten Verhalten. Ein guter Chef sagt, was Sache ist. Er lässt Mitarbeiter nicht raten. Er redet klar und direkt und doch wertschätzend.
Ein guter Chef hat keine hidden agenda zu
jedem Mitarbeiter, in dem er sämtliche Verfehlungen des Jahres mit
Datum und Uhrzeit aufschreibt. Ein guter Chef gibt sofort Feedback, wenn
etwas besonders lobenswert oder mahnenswert ist…Ein guter Chef will selber wachsen…deswegen lässt er sich auch ein Feedback geben. Ob dies im Formular steht oder nicht.
Er sieht das Mitarbeitergespräch als einer seiner wichtiges Führungsinstrumente an..auch wenn er immer gegenüber dem HR behauptet…ich stehe ständig in engem Kontakt mit meinem Mitarbeitern…ich brauch‘ das nicht.
Er weiss, wie wichtig es ist, dies bei allen ungekündigten Mitarbeitenden des Teams zu machen..
Ob Teilzeit oder Berufsanfänger oder Urgestein. Bei jedem Mitarbeiter seines Teams und möglichst in einem festgesetzten Zeitraum. Mitarbeiter bewerten, wer zuerst ins Gespräch kam und wer zu letzt eingeladen wurde.
Das weiss ein guter Vorgesetzter.
Ein guter Vorgesetzter führt Mitarbeitergespräche nicht
in seinem Büro, sondern in einem anderen geeigneten, ungestörten Raum.
Ein guter Chef führt das Mitarbeitergespräch nicht bei einem Mittagessen
oder – wie ich oft sehe – in einem Tearoom (Schweiz: Café).Er stellt das Handy dazu ab. Es gibt keine Störungen.
Ein guter Chef führt kein Mitarbeitergespräch über mehrere Stunden
– unterbricht am Abend und macht am Morgen weiter (lacht jetzt bitte
nicht: alles schon erlebt…die arme Mitarbeiterin hat zum Schluss nur
noch Ja und Amen gesagt).Er weiss auch, dass er sich genug Zeit vorher und nachher reserviert – und gleichwohl die Zeit, die er vorgegeben hat, einhält.
Ein
guter Chef trägt die Notizen selber ein und gibt das ganze nicht dem
Mitarbeiter zur Fertigstellung ab. Ja! Das ist Führungsarbeit…auch
wenn kaum Zeit da ist…das ist Führungsarbeit.Ein guter Chef tratscht nicht im Mitarbeitergespräch über andere.
Er weiss, dass er die Unterschrift des Mitarbeiters nicht erzwingen kann und dass eine Unterschrift nicht heisst, ich bin einverstanden mit der Beurteilung sondern nur: das Gespräch ist so geführt worden.
Ein guter Chef weiss, dass die saubere Dokumentation von Mitarbeitergesprächen so wichtig ist für: Zwischenzeugnisse, Endzeugnisse, Kündigungen oder auch arbeitsgerichtliche Auseinandersetzungen.
Er weiss, dass das Mitarbeitergesprächsformular aller Arbeitsjahre durch den Arbeitsrichter nachgelesen werden können und dass er dann Auskunft zu seinen Notizen geben muss.
Jeder
Mitarbeiter wünscht sich das gleiche Zeitfenster, wie es alle
Teammitglieder bekommen. Denn Mitarbeitergespräche bedeuten
Wertschätzung….und es wird verglichen.Denkt an die vielen Outlooksurfer!
Und
kommt jetzt BITTE nicht mit dem Argument: diese Outlooksurfer sollen
lieber arbeiten als beim Chef das Outlook zu durchstörbern.Ich beurteile nicht die erlebten Tatsachen…ich schildere sie hier nur.
Mitarbeiter brauchen Standortbestimmungen, Feedbacks, Gespräche…und das Motto:
wenn ich nichts sage…ist es schon gut...
gilt schon lang nicht mehr.
Gute Grüsse in die Mitarbeitergesprächszeit Herbst.
Denkt daran: das HR ist die wichtigste Stütze der Führungskräfte in dieser Zeit.
Diana
PS. Schau mal auf meinen youtube Video zum Thema Mitarbeitergespräche:
Konfliktgespräche (#109)
Angelika Neumann – mein Interviewgast zum Thema Führen!